Durch die intensive Recherche und die Arbeit an meinem Buch, in dem ich den Leser durch die verschiedenen Etappen im Jahreskreis begleite, wird mir immer bewusster, wie sehr wir diesen Jahreskreis bei unserer Arbeit rund um die Persönlichkeitsentwicklung außer Acht lassen.
Ich arbeite schon so lange mit Menschen, beschäftige mich mindestens ebenfalls so lange mit dem Jahreskreis und seinen unterstützenden und hemmenden Energien und habe dies bisher meist als zwei getrennte Themen behandelt.
Und je tiefer ich in meinem Gedächtnis grabe, meine Erfolge und Misserfolge analysiere, umso bewusster wird mir, dass dies ein fataler Fehler war. Wir können uns dann am besten entwickeln, wenn wir dies im Einklang mit der Zeitqualität tun.
Spirituelle Zeitqualität als Faktor in der Persönlichkeitsentwicklung
Wenn das jemand zu mir gesagt hätte, hätte ich wissend genickt und wäre davon ausgegangen, dass mir dies sehr wohl klar und bewusst ist. Aber was mir vielleicht entgangen wäre ist, dass ich nicht danach gearbeitet habe – bisher. Natürlich, manchmal hat es „zufällig“ gepasst. Aber sehr oft eben nicht. Ich habe an meinen eigenen Themen schon sehr oft zur falschen Zeit gearbeitet. Und ich habe Klienten oft nicht darauf hingewiesen, dass die Zeitqualität gerade etwas Anderes fordert und bietet. Wie hätte ich auch sollen – ich hatte diese beide Themen an verschiedenen Orten in meinem Hirn abgelegt.
Lösen, wenn Zeit zum Lösen ist und entwickeln, wenn Zeit zum Aufbau ist
Wenn wir unsere Lebensthemen im Einklang mit dem Rhythmus des Jahreskreises bearbeiten, geht Vieles wie von selbst. Wer kennt es nicht, das Gefühl, dass man plötzlich „wie auf Schienen“ dahin gleitet, dass sich alles fügt und der Moment voller Magie ist? Das sind die Momente, wo wir ganz in der Führung der Zeitqualität drinnen stehen und nicht wir unsere Probleme gelöst haben, sondern einfach nur zugelassen haben, dass helfende Kräfte uns führen.
Helfende Kräfte sind das zentrale Thema in unserer aller Leben
Wir Menschen sind zu Vielem fähig, aber wir haben ein begrenztes Bewusstsein unserer selbst und auch nur einen eingeschränkten Zugang zur universellen Wahrheit. Viele von uns ringen darum, dieses Erkenntnisfenster zu erweitern. Und das ist auch gut so. Und trotzdem werden wir es als Menschen nur bis zu einem gewissen Grad schaffen.
Erkenntnisse zwischen Tod und neuer Geburt als Richtlinie
Die Erkenntnisse, die wir zwischen Tod und neuer Geburt erlangen, dienen uns als inkarnierte Menschen nur teilweise. Sie sind für uns meist unerreichbar. Irgendwo in uns gibt es eine leise Stimme. Begabungen, Talente, Abneigungen etc. zeigen uns sanft den Weg. Aber es ist nicht im Sinne der Menschheitsentwicklung, dass wir wissen, was wir EIGENTLICH wissen. Wir treten auf dieser Erde immer wieder als „Parzifal“ an. Wir kommen als tumbe Toren, weil es unsere Aufgabe ist, die Erkenntnisse aus freier Entscheidung heraus zu suchen und zu finden. Dazu sind wir nicht allein gelassen. Eine Heerschar geistiger Wesenheiten steht uns unablässig zur Verfügung. Wir müssen dies nur nutzen.
Wir brauchen keine Gurus, aber wir brauchen Inspiration und Austausch
Wie soll man sich zurecht finden, wenn man ganz auf sich alleine gestellt ist? Manch einer schafft das durch langes Fasten und Meditation. Aber das lässt sich nicht immer mit unseren Funktionen im materiellen Leben verbinden. Eine berufstätige Mutter wird es kaum schaffen, sich zusätzlich zu ihren ganzen Pflichten noch stundenlanger Meditation und der Erleuchtung des Fastens zu widmen. Und auch den meisten anderen Menschen, die im Alltagsleben ihren Pflichten nachgehen, wird die Zeit dazu fehlen.
Wo finden wir die Inspiration?
Eigentlich können wir die Inspiration überall finden. Menschen sagen uns etwas, ein Buch fällt uns in die Hände, wir treffen auf bestimmte Menschen… Es gibt viele Möglichkeiten. Oder wir orientieren uns an anderen Suchenden. Immer im Gewahrsein, dass jeder Mensch seine eigene Wahrheit vertritt. Wir sollen nicht blind folgen, sondern das Gesagte prüfen. Und vor allen Dingen auch prüfen, ob diese Menschen das selbst auch leben, das sie sagen. Es gibt so viele Menschen, die Wasser predigen und Wein trinken. Unsere innere Stimme, unser inneres Wissen ist immer wieder aufgerufen, zu prüfen, wie weit wir den Ausführungen eines anderen Menschen folgen können oder sollen.
Die Zeit ist reif für individuelle Entscheidungen
Nicht mal irgendeine Gruppierung kann uns das bieten, was wir aus tiefstem inneren Impuls suchen. Niemand kann uns den Auftrag des Selbstentscheidens abnehmen. Wir sind selbst die letzte Instanz. Wir dürfen dabei auch Fehler machen. Wichtig ist, dass wir das Ringen um die Wahrheit und die Erkenntnis nicht aufgeben. Dass wir nicht im Trubel der Geschäftigkeit und des Aktionismus abkommen von der Aufgabe, unsere Wahrheit zu finden.
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