Das ist eine Frage, die mich seit Jahrzehnten beschäftigt. Mal ist sie ganz laut in meinem Kopf, und manchmal rückt sie auch ein wenig in den Hintergrund, wenn ich mit anderen Dingen beschäftigt bin. Aber eigentlich ist sie immer wichtig.
Was können wir für die Welt tun?
Ich denke wir können wahnsinnig viel für die Welt tun, selbst wenn wir nicht unser ganzes Leben einer bestimmten Mission unterordnen. Es geht um die vielen, kleinen Taten, die viele, einzelne Menschen tun, damit wir es schaffen, diesen wunderbaren Planeten zu retten und in weiterer Folge wieder zu heilen.
Wir haben in einer sehr kurzen Zeit sehr viel zerstört
Wenn man bedenkt, wie kurz diese Zeitspanne ist, in der wir Menschen überhaupt in der Lage sind, dem Planeten in diesem Ausmaß zu schaden, ist es erschreckend, was wir in der kurzen Zeit alles geschafft haben. Gerade mal 200 Jahre ist es her, dass das Industriealisierungszeitalter uns diese Möglichkeiten verschafft hat, und schon bekommt unsere Erde kaum noch Luft. Wir haben uns innerlich so sehr von der Erde und ihren Geschöpfen getrennt, dass es uns gar nicht bewusst ist, dass wir selbst mit allerkleinsten Entscheidungen eine Menge Schaden anrichten. Was können wir konkret tun?
Unseren Konsum verändern
Wenn jeder von uns sich überlegt, ob er alles, was er sich kauft auch wirklich braucht, wären wir einen ersten Schritt weiter. Wir können unseren Konsum auf schmerzfreie Weise ändern. Dadurch sparen wir sogar eine Menge Geld. Wenn wir uns dann noch überlegen, wie wir aus alten Dingen neue Dinge machen können, wäre das schon der nächste Schritt. Das betrifft in einem ganz starken Ausmaß die Bekleidung. Für ein einfaches T-Shirt werden mehr als 2000 Liter Wasser verbraucht. Da sprechen wir noch nicht über Unmengen von Chemikalien, die durch die Düngung und die Verarbeitung in die Umwelt gelangen.Und wir sprechen auch noch nicht über die unmenschlichen Arbeitsbedingungen derer, die diese T-Shirts für uns produzieren. Wie viele T-Shirts hat jeder von uns im Schrank? Brauchen wir wirklich noch mehr? Warum überlegen wir nicht, was wir aus den alten T-Shirts noch machen können? Wir können sie auch mit FreundInnen tauschen…. Und achten wir darauf, dass unsere Jacken NIEMALS Kragen aus echtem Fell haben. Über Pelzmäntel und Co. muss ich hier wahrscheinlich nicht schreiben. Ich denke, dass keiner der dieses Blog liest, einen Pelzmantel im Schrank hängen hat.
Billigschuhe sind Umweltkatastrophen
Früher waren Schuhe ein kostbarer Besitz. Sie wurden geschont und gepflegt und wenn sie kaputt waren, wurden sie zur Reparatur zum Schuster gebracht. Heute sind Schuhe im Verhältnis zum Einkommen spottbillig und werden eher noch billiger. Bei der Schuhproduktion werden Unmengen an Chemikalien eingesetzt. Nicht selten müssen Kinder mit dieser giftigen Brühe arbeiten. Warum kaufen wir nicht seltener, dafür aber viel hochwertigere Schuhe? Hier in Österreich kann man sogar Schuhe kaufen, die in Österreich unter guten Bedingungen produziert werden und die mal locker zehn Jahre und länger halten.
Nahrungsmittel sind keine Lebensmittel mehr
Viele der Nahrungsmittel, die wir heutzutage essen, haben den Namen Lebensmittel nicht mehr verdient. Sie sind so tot, wie man nur tot sein kann. Da werden seltsame Bestandteile im Labor vermischt und heraus kommt ein Produkt, das vielleicht noch Brot heißt, aber mit einem Brot, wie man es eigentlich kennt, nichts mehr zu tun hat. Das ist nur ein Beispiel von vielen. All diese Convenience Produkte, die so verlockend in den Supermarktregalen stehen, kommen aus dem Labor. Warum greifen wir nicht auf einfache, dafür gesunde und ebenso schnell zubereitete Gerichte zurück? Selbst wenn man nicht viel Zeit hat, kann man schnelle und gesunde und somit auch umweltfreundliche Gerichte kochen. Hier gibt es zum Beispiel ganz oft:
Kartoffeln mit Butter und Salz
Verschiedene Rohkost und selbst gebackenes Brot
Nudeln mit Gemüsesoße
Pfannkuchen (Palatschinken) mit süßer oder pikanter Fülle
Es gibt so viele Gerichte, die vollwertig sind und deren Zubereitung fast ebenso schnell geht, wie wenn wir industrielle Nahrung verwenden.
Legen wir uns einen Garten an
Ich bin der lausigste Gärtner der Welt, und doch schaffe ich es jedes Jahr ein paar Tomaten, Zucchini, Kräuter, Gurken und sogar Paprika aus dem eigenen Garten zu ernten. Dazu braucht man nicht einmal einen klassischen Garten. Töpfe auf dem Balkon oder der Terrasse gehen genau so gut. Und man bekommt dadurch einen ganz anderen, neuen Bezug zur Natur und ihrer unglaublichen Kraft.
Essen wir niemals Fleisch aus Massentierhaltung
Fleisch aus Massentierhaltung ist die allerschlechteste Ernährung, die wir uns und der Welt antun können. Die Tiere leben unter qualvollen und schrecklichen Umständen. Sie werden teilweise hunderte, tausende Kilometer transportiert und finden – falls sie es bis hierher überlebt haben – ein grausames Ende in einem Massenschlachthof. Wer gar nicht auf Fleisch verzichten kann, der möge doch bitte einfach seltener und dafür qualitativ hochwertiges Fleisch essen. Wenn wir wenig Fleisch essen (oder gar keines) tragen wir einen riesengroßen Teil dazu bei, dass unsere Erde gesunden kann. Massentierhaltung ist auf so vielen Ebenen ein Problem, dass wir einfach als Konsumenten unsere Macht einsetzen müssen und diese Produkte verweigern. Massentierhaltung ist schuld am Welthunger, an der Vergeudung kostbarer Reserven. Und ist schlicht und ergreifend die schlimmste Form von Tierquälerei.
Verzichten wir auch auf einen Teil der Milchprodukte
Auch Milchprodukte sind nicht harmlos. Schon gar nicht, wenn sie aus konventioneller Tierhaltung stammen. Milchkühe haben ein mindestens ebenso so elendes Leben wie die Tiere, die wegen ihres Fleisches gehalten werden. Allerdings mit dem großen Unterschied, dass dieses elende Leben noch länger dauert und die Qual umso schlimmer ist. Außerdem vertragen die meisten Menschen gar keine Milchprodukte. Und die Geschichte, dass Milchprodukte Osteoporose vorbeugen, ist insofern widerlegt, dass ausgerechnet in den Ländern, in denen keine oder sehr wenig Milchprodukte verzehrt werden, Osteoporose praktisch unbekannt ist.
Lehren wir unseren Kindern, dass es wichtig ist, auf die Umwelt zu schauen
Unsere Kinder werden einmal das tun, was wir ihnen vorgelebt haben. Zumindest eine Zeit lang. Wenn wir ihnen vorleben, dass wir mit der Erde und all ihren Geschöpfen gut umgehen müssen, dann werden sie dies verinnerlichen.
Helfen wir allen, die unsere Hilfe brauchen
Schauen wir auf alle Menschen, die vielleicht unsere Hilfe brauchen. Das kann die überforderte Mutter im Nachbarhaus, der alleinstehende alte Mann in der Wohnung nebenan, der Bettler am Straßenrand, das Kind mit den blauen Flecken und die afrikanische Mutter sein, die zuschauen muss, wie ihre Kinder verhungern. Überlegen wir uns jeden Tag, wem wir heute ein klein wenig helfen können. Das müssen keine Riesentaten sein, kleinste Aufmerksamkeiten, von vielen Menschen umgesetzt, genügen.
Ein absolut kostenloser, aber wichtiger Beitrag ist ein täglicher Klick auf dieser Seite:
http://thehungersite.greatergood.com/clickToGive/ths/home
Hier kann man einfach durch einen Mausklick hungernden Menschen eine Portion Nahrung zukommen lassen. Dieses Projekt wird durch Sponsoren unterstützt. Das kostet 5 Sekunden und gibt einem Menschen eine Portion Nahrung. Das sollten wir doch schaffen!
Es gibt so viele Möglichkeiten, wie wir uns und unsere Talente zum Wohl der Erde einsetzen können. Fangen wir doch einfach an!
sehr toller und wichtiger Beitrag, liebe Manu, ja genau so ist es – es geht darum unsere Verbundenheit zu stärken mit allem was uns umgibt – gestern war so ein toller Vortragsabend in der Aula für Wissenschaft mit wunderbaren Menschen am Podium wie cecily corti und einem Wissenschaftler – Katzmair, der sprach davon, dass es darum geht, sich der Bezogenheit des Lebens in einem ganz subtilen Sinn bewusst zu sein und die Wachsamkeit für Zyklen zu stärken und diese Wachsamkeit und Zulassen von Zyklen des Ab- und Aufbaus erlaubt einen Ausgleich im Ganzen…das war sehr erhebend und das Schöne, es waren massenhaft Menschen da und eine gute Stimmung….
Danke Beatrix. Ja, das klingt sehr gut mit dem Vortragsabend. Es ist schön zu wissen, dass es eine Menge Menschen gibt, die sich diesen Dingen stellen. Es könnte so einfach sein, wenn wir einfach alle auf unser Herz hören würden.