Die letzten Tage, von Mittwoch bis Samstag, standen für mich ganz im Zeichen der Vortragsreihe von Peter Krause. Es war spannend, sich in einer (wenn auch leider sehr kleinen) Gruppe diesen Themen zu nähern.
Wir sprachen darüber, dass der Mensch ein Konjunktiv-Wesen ist: Er könnte, er muss aber nicht. Das trifft auf viele Dinge zu, insbesondere auch auf das Feld der Organtransplantation. Wenn man sich diesem Thema nähert, stellt man fest, dass dann sogar der Begriff und die Definition des Todes sich wandelt. Wann ist ein Mensch tot? In der Geschichte der Transplantation wurde dies mehrfach korrigiert. Warum muss man einen Menschen, dessen Organe entnommen werden, narkotisieren? Warum erhält er Schmerzmittel? Tot ist eben nicht gleich tot. Und eines ist ganz sicher: Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Fragen: „Soll ich Organe spenden? Soll ich Spenderorgane empfangen?“ Dies muss jeder mit sich selbst ausmachen. Aber es ist sehr wichtig, dass man sich dieser Frage nähert und die Fakten von allen möglichen Seiten in die Entscheidungsfindung mit einbezieht. Ich bleibe hier bewusst sehr kryptisch, weil ich niemanden in irgendeine Richtung beeinflussen möchte.
Danach haben wir uns mit dem Thema des endlichen Wachstums in der Wirtschaft beschäftigt. Auch dies, ein sehr weites Feld. Seltsamerweise wird uns medial vorgegaukelt, dass wir auch heute noch in der Lage wären, ein unendliches Wirtschaftswachstum zu ermöglichen. Aber es gibt Berechnungen darüber, wie viele Ressourcen die Erde jedes Jahr zur Verfügung stellen kann. Demzufolge verbrauchen wir derzeit pro Jahr 1,5 Erdenressourcen. Das heißt, ab dem 22. August jedes Jahres verbrauchen wir Ressourcen, die uns nicht zur Verfügung stehen und verbrauchen somit die Substanz der Erde. Wir alle werden Wirtschaft neu denken müssen. Und auch hier steht es jedem Menschen frei, dies für sich zu durchdenken. Wo können wir alle sorgsamer mit Ressourcen umgehen? Wie können wir unseren Lebenswandel verändern, um diesem Wissen Rechnung zu tragen? Peter Krause nennt dies: „Komplemente schaffen“. Er verdeutlichte, dass es ungemein wichtig ist, dass JEDER Mensch vollbewusst seinen Beitrag übernimmt – egal wie klein der sein mag. Es geht darum, dass jeder Mensch sein Handeln stets neu überdenkt und sich nicht entmutigen lässt von Berichten über desaströse Zustände. Nur die Menge der kleinen Beiträge kann eine umwälzende Veränderung hervor rufen.
Noch ganz viele andere Themen haben wir in diesen vier Tagen angesprochen. Ich werde hier nach und nach darüber berichten. Vieles davon muss ich noch in mir bewegen, um es dann in eigenen Worten ausdrücken zu können.