Derzeit ist Angst eines der meistgefühltesten Gefühle. Angst nach dem Ausgang der amerikanischen Wahl, Angst vor dem Ausgang der österreichischen Wahl und Angst vor den deutschen Wahlen. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass der globale Rechtsruck mich überrollt. Aber was macht die Angst? Angst macht uns eng und in weiterer Folge handlungsunfähig. Angst ist und war noch nie ein guter Ratgeber.
Und dann gibt es noch die unbezeichnete Angst, die einen plötzlich überrollt – Panikattacken!
Mittlerweile kenne ich fast niemanden mehr (mich eingenommen!), der nicht hin und wieder Panikattacken hat. Und ich denke, dass die Angst, die rund um den Globus manifest ist, von allen sensitiven Menschen spürbar ist.
Aber was sind die Strategien raus aus der Angst? Nützt es, den Kopf in den Sand zu stecken? Nützt es, wenn wir „positiv“ denken? Hier meine ich das allgemein besagte „positive Denken“, das meist auf dem Verdrängen der eigentlichen Ängste beruht.
Ich denke, dass all das nichts nützt. Dann kommt es eben von hinten, wenn wir nicht damit rechnen – das Gefühl der Ohnmacht, der Hilflosigkeit, der Hoffnungslosigkeit und der Verzweiflung.
Aber ganz so hilflos sind wir nicht. Es gibt ein paar Strategien, die uns heraus helfen können aus diesem Gefühlswirrwarr.
- Weg
Wir können uns der Angst stellen. Das berühmte worst case Szenario ist da sehr hilfreich. Die Frage lautet: Was geschieht im schlimmsten Fall? Können wir dann noch leben? Können wir dann überleben? Irgendwie? Eine Hoffnung gibt es hierbei ja immer: Mit der Größe der Bedrohung wächst auch die Fähigkeit mit dieser umzugehen. Eine angeschaute Angst – ohne Hysterie und andauerndes Kopfkino ist allemal besser, als eine Angst, die im Unklaren bleibt.
2. Weg
Wir können uns Exit-Strategien ausdenken. Was, wenn das politische Klima unerträglich wird? Wohin können wir gehen? Was wenn das Schreckliche, vor dem wir uns fürchten, eintritt, welche Ressourcen haben wir? Es ist gut, wenn man einen Notfallplan hat. Auch wenn man ihn nie brauchen wird, so beruhigt er doch ungemein.
3. Weg
Wir können handeln. Wir können uns für das Gute einsetzen. Wenn jeder, der heute ängstlich auf die Entwicklung schaut, das tut, was in seiner Macht steht, ist das eine ganze Menge. Viele Menschen mit Angst, sind eine riesengroße Quelle des Widerstands bzw. des besseren Handelns. Wer alleine nicht den Mut hat, kann sich anderen, die bereits etwas tun, anschließen. Oder man kann selbst die Initiative ergreifen. Und dabei geht es nicht darum, die ganz großen Dinge zu verändern. Veränderung geschieht im Kleinen. Da wo es auf den ersten Blick nicht einmal auffällt. Wenn viele Menschen kleine Dinge tun, wird es schlussendlich etwas ganz Großes.
Fakt ist, Angst hilft uns keinen Deut weiter. Sie lähmt uns und macht uns handlungsunfähig. Und wenn wir uns vorstellen können, dass auch (und gerade) unsere Realität formen, so ist jeder anderer Gedanke der Sache dienlicher.
Zum Schluss möchte ich noch auf ein Zitat von Mark Twain hinweisen. Er sagte einmal:
„Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt – aber zum Glück ist das meiste nie eingetroffen.“